Definition

Die Myelofibrose ist eine seltene, erworbene chronische Erkrankung des Knochenmarks, die in jedem Lebensalter auftreten kann.

Verglichen mit der primären Thrombozythämie und Polycythaemia vera ist sie die ernsthaftete dieser Erkrankungen. Die Diagnose beruht auf dem Nachweis einer vermehrten Faserbildung im Knochenmark (daher der Name) und krankheitstypischen Genmutationen (JAK2, CALR, MPL und anderen). Die Krankheit kann entweder primär auftreten oder sich aus einer primären Thrombozythämie (Post-PT-MF) oder Polycythaemia vera (Post-PV-MF entwickeln.

Durch die  Verfaserung kommt es zu einer Abnahme der Bildung von Erythrozyten (Anämie), Thrombozyten (Thrombozytopenie) oder Leukozyten (Leukozytopenie), die mit einer Abnahme der Belastbarkeit, Blutungen oder Infektionen verbunden sein kann. Gleichzeitig entwickelt sich eine Milzvergrößerung (Splenomegalie), die mit Beschwerden verbunden sein kann.

Die Behandlung erfolgt mit JAK2-Hemmstoffen wie Ruxolitinib, Momelotinib oder Fedratinib bzw. Transfusion von Blutbestandteilen.

Eine Heilung ist nur durch eine Fremdspender-Stammzelltransplantation möglich, die nur bis zu einem bestimmten Alter durchgeführt werden kann. Dazu muss ein geeigneter Spender gefunden werden. Die Transplantation ist auch heute noch mit erheblichen Komplikationen verbunden, sodass die Indikation, ob und wann sie durchgeführt werden soll, sorgfältig gestellt werden muss.

AKTUALISIERUNG

Empfehlungen zu
Diagnostik und Therapie

Die Empfehlungen des Expertengremiums der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) zur Myelofibrose wurden zuletzt im 12/2023 (Neufassung vor Verabschiedung) unter Mitarbeit von Prof. Dr. Petrides aktualisiert.

ONKOPEDIA - Leitlinie zur Essentiellen Thrombozythämie - Screenshots
Publikationen

Veröffentlichungen von Prof. Dr. Petrides zur primären Myelofibrose

Prof. Dr. Petrides teilt seine umfangreiche Expertise in einer Vielzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Von Originalarbeiten und Übersichtsartikeln bis hin zu Lehrbuchbeiträgen und Expertenreviews – diese Publikationen spiegeln die Bandbreite seines medizinischen und wissenschaftlichen Engagements wider.

Dr. Petrides bei ‍Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie, Basel, Schweiz 11.10.20

Prof. Petrides beim Vortrag zur Myelofibrose

Diagnostik im Fokus: Primäre Myelofibrose –
Wenn das Knochenmark vernarbt

Unter der Leitung von Chefredakteur Prof. Dr. Petrides erschien die Fachzeitschrift Campanile (Herausgeber: Gesellschaft zur Erforschung und Therapie chronisch myeloproliferativer Erkrankungen – CMPE e. V.).

In dieser Ausgabe beschreiben Jan Tauscher und Fabian Siegel anschaulich das komplexe Krankheitsbild der Primären Myelofibrose – von den ersten Symptomen über die Diagnose mittels Blut- und Knochenmarkanalysen bis hin zu modernen Therapieoptionen. Besonders eindrucksvoll: die mikroskopischen Abbildungen, die die fortschreitende Fibrosierung des Knochenmarks sichtbar machen.

2024

2020

2008

2024

2009

2008

Seit 2004 in deutscher und englischer Sprache:
Veröffentlichungen von CMPE bzw. MPN Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie chronisch myeloproliferativer Erkankungen

Im Jahre 2000 Organisation mit Prof. H.Pahl der ersten internationalen Konferenz zum Thema CMPE mit Publikation im Jahre 2004

Sprechstunde

Hämatologische Spezialsprechstunde

Prof. Petrides hält eine Spezialsprechstunde für Patienten mit primärer Myelofibrose in München ab.

Portrait Prof. Dr. med. Petrides
Selbsthilfegruppe PV / ET / MF

Netzwerk für Betroffene seltener Blutkrankheiten

Die Selbsthilfegruppe PV / ET / MF bringt seit vielen Jahren Menschen mit diesen seltenen myeloproliferativen Erkrankungen zusammen. Die Gruppe hatte zeitweilig über 100 Mitglieder aus ganz Deutschland und trifft sich einmal jährlich zum persönlichen Austausch. Unterstützt wird sie von Prof. Dr. Petrides als beratender Arzt und Experte.

Ziele

Die Mitglieder der SHG PV / ET / MF tauschen sich offen über alle Fragen rund um ihre Erkrankung aus – von Dosierung über Nebenwirkungen bis hin zum Umgang mit Diagnosen. Prof. Dr. Petrides gibt Orientierung zur Therapie, hilft, medizinische Begriffe besser zu verstehen und unterstützt uns dabei, unsere Blutbilder mit mehr Gelassenheit zu betrachten.

Durch  Austausch und fachlichen Rat werden wir zu Expert:innen unserer eigenen Erkrankung und können sicherer und ruhiger mit ihr umgehen. Viele unserer Mitglieder schätzen besonders die gewachsene Vertrautheit – auch gemeinsam mit ihren Partnern – die diese Gruppe so wertvoll macht.

Ansprechpartnerin

Gisela Hefft

Telefon: +49 (0) 61 92 / 2 53 71
Mobil: +49 (0) 176 / 70 03 29 46
E-Mail: polyzythaemie(a)gmail.com

JAHRESTREFFEN

Das Jahrestreffen 2026 ist geplant

vom 29.–31. Mai 2026
im Hotel Seehof Herrsching am Ammersee

Sobald es weitere Infos gibt, sind sie hier zu finden.

Foto vom Treffen in Würzburg 2025

Als 1977 die seltene Krankheit Polyzythämia vera bei Hildegard Korsch, Gaggenau, festgestellt wurde, fühlte sie sich ziemlich allein gelassen. 1983 erfuhr sie über ein Inserat in einer Illustrierten von einem Mann, der ebenfalls unter der krankhaften Vermehrung von roten Blutkörperchen litt – weitere Leidensgenossen kamen dazu, die sich bei Frau Korsch trafen.

1995 gab es ein Treffen mit 15 Personen bei Frau Korsch. Damit war die Selbsthilfegruppe entstanden. Es wurde beschlossen, weitere Treffen jährlich jeweils durch ein Mitglied an dessen Wohnort zu organisieren.

Das erste Nachfolgetreffen wurde 1996 in Saalfeld organisiert.

1997
Hannover
1998
Coburg
nun kamen auch an Thrombozythämie und Myelofibrose erkrankte in die Gruppe
1999
Stuttgart
2000
Bernried/Starnberger See
50 Personen
2001
Rudolstadt
Der Verein CMPE e. V. wird gegründet: „Gesellschaft zur Erforschung und Behandlung chronisch myeloproliferativer Erkrankungen e. V.“, Sitz München, 1. Vorsitzender Prof. Petrides. Die Gründerin der SHG, Hildegard Korsch, verstarb im Sommer 2001
2002
Saalfeld
wegen des Todes nur ein kleines Treffen, es geht um die Weiterführung der SHG
2003
Wolfenbüttel
ein neues Leitungsteam wird gewählt
2004
Wildbad/Schwarzwald
62 Personen
2005
Wildbad/Schwarzwald
2006
Weißenburg/Bayern
2007
Fulda
2008
Erfurt
70 Personen
2009
Hürth/Köln
2010
Leipzig
2011
Aschaffenburg
2012
Berlin
2013
Trier
die Leiterin der SHG, Frau Fürtsch, starb im Januar 2014
Heike Struzina übernimmt die Leitung
2014
Wiesbaden
2015
Kassel
Im Oktober 2015 verstarb Frau Kupfernagel (geb. Struzina)
2016
Berlin
2017
Nürnberg
2018
Bremen
2019
Coburg
2020
Göttingen
2021
in Erfurt geplant
wegen der Corona-Pandemie ausgefallen
2022
Leipzig
2023
Göttingen
2024
Frankfurt am Main
2025
Würzburg